Die Unitas Rolandia ist ein wissenschaftlicher, katholischer Studentenverein, der am 17.07.1919 an der Universität Münster gegründet wurde. In ihm haben sich Studenten und Akademiker verschiedenster Fachrichtungen zusammengefunden, die sich in ihrem (Vereins-)leben bestimmten Werten (Prinzipien) verbunden fühlen, die wir mit den lateinischen Begriffen

  • virtus (christliche Lebensführung)
  • scientia (ernsthafte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit aktuellen Fragestellungen)
  • amicitia (lebenslange freundschaftliche Verbundenheit)

umschreiben und mit allen weiteren Unitas-Vereinen unseres Dachverbandes teilen.

In den Veranstaltungen unseres Semesterprogramms versuchen wir, diese Ziele gemeinsam aktiv umzusetzen und dadurch dauerhafte Freundschaften aufzubauen und zu pflegen, die nicht auf die Studienzeit beschränkt bleiben.

Dieser "Lebensbund" eröffnet viele Möglichkeiten, mit "Bundesbrüdern" verschiedener Generationen Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen und an vielen Orten Ansprechpartner zu haben. Im Rahmen des Vereinslebens erhalten bei uns Studenten die Möglichkeit, zu organisieren, zu gestalten, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und soziale Kompetenz zu erwerben.

Anstatt Problemen aus dem Weg zu gehen, fordern und fördern wir andere Tugenden wie Kritikfähigkeit, Rücksichtnahme oder Kontaktfähigkeit, aber auch ein gewisses Pflichtbewusstsein. Eigenschaften also, die im Berufsleben erwartet werden, im Studium aber leider häufig zu kurz kommen.

Wappen der Rolandia
Wappen der Unitas Rolandia

Unsere gemeinsamen Aktivitäten - auch außerhalb des offiziellen Programms - sowie die Pflege studentischen Brauchtums ermöglichen andererseits aber auch und gerade eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung neben dem Studium. Der Spaß und die Geselligkeit sollen ja schließlich nicht zu kurz kommen! Unser Verein besteht derzeit aus ca. 20 Aktiven, die zum großen Teil "auf" unserem Haus wohnen, sowie ca. 155 Alten Herren.

Unser Vereinsname

Zugegeben: Für Außenstehende mag unser kompletter Vereinsname auf den ersten Blick sehr ungewöhnlich klingen:

W.K.St.V. Unitas Rolandia zu Münster

Ein ziemlicher Rattenschwanz. Um hier Abhilfe zu schaffen, möchten wir dir die einzelnen Elemente kurz genauer erklären:

W.K.St.V.

W.K.St.V. ist die Abkürzung für Wissenschaftlicher Katholischer Studentenverein.

Aktuelles Aktivenfoto
Die Aktivitas der Rolandia im Sommersemester 2017

Unitas

Wie alle Vereine unseres Dachverbandes tragen wir primär den Namen „Unitas“ (lat.: Einheit). Das ist historisch bedingt. Als sich 1854 in Bonn der katholische Studentenverein „Ruhrania“ in „Unitas“ umbenannte, um sich fester zu organisieren, sollte der neue Name betonen, dass ihre Mitglieder in den für alle geltenden gleichen Prinzipien eine Einheit, eben eine unitas bildeten. Als sich in der Folgezeit weitere Vereine - übrigens immer aus einem bestehenden Verein heraus - nach gleichem Muster gründeten, übernahmen sie nicht nur den Namen „Unitas“ und die Prinzipien, sondern auch die gleichen Farben und die Organisationsform. Das war die Geburtsstunde des Unitas-Verbandes.

Rolandia

Im Laufe der Jahre und im Zuge weiterer Neugründungen bürgerte es sich schließlich ein, den Vereinen Beinamen zu geben, da bald auch mehrere Vereine in einer Stadt existierten. In Münster wählten unsere Gründungsväter den Namen „Rolandia“ zur Erinnerung an den Helden der Rolandssage. Die Figur des Roland gilt bis heute als Symbol für den christlichen Märtyrer und für Freiheit und Gerichtsbarkeit schlechthin, was vor allem in den Rolandsäulen auf vielen Marktplätzen in Nord- und Ostdeutschland deutlich wird.

zu Münster im UV

Das „zu Münster“ bedeutet lediglich, das der Verein in Münster beheimatet ist.

Unsere Prinzipien im Detail

Jede größere Gemeinschaft, die mehr sein will als ein unverbindlicher "Freundschaftsclub", muss sich an Grundsätzen (Prinzipien) ausrichten und formen. Bereits bei der Gründung des ersten Unitas-Vereins im Jahr 1854 in Bonn wurden deshalb die 3 unitarischen Prinzipien

virtus - scientia - amicitia

formuliert, die das verbindende Element unser ansonsten sehr unterschiedlichen einzelnen Mitglieder darstellen. Im Laufe der Jahre sind sie immer wieder unterschiedlich interpretiert worden, abhängig vom Schwerpunkt des Redners, der Veranstaltung und vom Zeitgeist. Bis heute aber sind die Prinzipien Grundlage und Ziel unseres Zusammenlebens. Als Interpretation werden immer wieder genannt:

virtus: christliche Lebensführung

Für uns sind christliche Grundsätze auch heute noch unverzichtbare Eckpfeiler der Gesellschaft. Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, caritatives Engagement, Zivilcourage zeigen: nach diesen Werten wollen wir unser Vereinsleben gemeinsam gestalten. Die regelmäßige Teilnahme am Leben der Gemeinde, besonders der Studentengemeinde, ist dabei erwünscht, aber kein Muss. Wir bekennen uns zu den Grundsätzen der Katholischen Kirche, wissen uns aber auch mit Christen anderer Konfessionen verbunden. „Virtus“ beinhaltet aber auch ein öffentliches Eintreten und Bekennen zu den Zielen der Unitas, auch und gerade gegenüber Kommilitonen.

scientia: Wissenschaft

„Scientia“ heißt für uns zunächst einmal ein zielstrebiges und ernsthaftes Studium innerhalb des eigenen Fachgebietes. Als Akademiker sollte man aber außerdem eine gute Allgemeinbildung erwerben und sich durch gegenseitige Anregung und Förderung ständig gesellschaftlich, politisch, kulturell oder religiös fortbilden. Zu diesem Zwecke organisieren wir in jedem Semester sogenannte „Wissenschaftliche Sitzungen“, d.h. Vorträge und Referate über zeitnahe Themen mit dem Ziel, sich fachübergreifend zu informieren. Aber auch der (fachliche) Austausch zwischen älteren und jüngeren Mitgliedern unseres Vereins ist Teil dieses Prinzips.

amicitia: lebenslange freundschaftliche Verbundenheit

„Amicitia“ steht für lebenslange freundschaftliche Verbundenheit und Hilfsbereitschaft aller Rolanden untereinander. Dies zu pflegen und zu fördern ist unser Ziel. Dank der nahezu grenzenlosen Mobilität ist es heute auch kaum noch ein Problem, sich regelmäßig in geselliger Runde wiederzusehen, z.B. auf dem Unitas-Haus. Neben gegenseitiger Hilfsbereitschaft hat aber auch die „correctio fraterna“, d.h. eine konstruktive und ehrliche Kritik am Gegenüber, ihren Platz. Ein weiterer Teil des Prinzips ist die Freundschaft zu Unitas-Vereinen in anderen Städten. Hier hat man stets einen Anlaufpunkt und die Gelegenheit, Gleichgesinnte in ganz Deutschland zu treffen.

Unser Wahlspruch bringt die Zusammengehörigkeit dieser drei Prinzipien in besonderer Weise zum Ausdruck:

in necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas
(im grundsätzlichen Einheit, im Zweifel Freiheit, in allem Verständnis für den Nächsten)